Gerhardt, Fritz, Genremaler und Maltechniker, geboren am 13. September 1828 zu Biala an der Grenze von Galizien in Österr.Schlesien. Sein Vater war Halberstädter, auch Maler (Stuben und Kirchen) , die Mutter aus Dessau, geb. Reissmann. Arm ging er 1849 aus Leschnitz in Oberschlesien (wo sein Vater starb) in die Welt - mit 6 M Geld !
Und von Niemandem was zu hoffen, fast ohne jegliche Schule!
Mit Silhouettenschneiden und Stubenmalen verdiente er sich seinen Lebensunterhalt und lernte soviel, dass er in Frankfurt a./M. zu Fuss angekommen , einige Zeit unter Steinle, Passavant u.A. im Städelschen Institute studiren konnte. Bald aber war das Wenige - alle.So kam er auf der Verdienstreiste anno 1850 nach Düsseldorf und trat da in die Malklasse Sohns und Hildebrandts ein. In den Ferien wurden schon Portraits in grosser Zahl billig geschanzt.
1853 war er in Antwerpen unter Dijkmanns; bald ging aber ging er wieder in Verdienstreisen nach Düsseldorf zurück und auf Anregung W. Schirmers 1854 nach Karlsruhe, wo er erster Meisterschüler der Figurenmalerei auf der jungen Akademie wurde und unter unglaublichsten Schwierigkeiten malte. Bald zu den Ferien ging er mit Karl Stecher als fahrender Kunstschüler ins Bayrische, nach Tirol , Oberitalien, zum Lernen in alten Städten, in kleineren zum Verdienst - bis nach Rom (1855). Anselm Feuerbach und Ruh schliessen sich an, nach Pompeji und Süd-Frankreich. Es wurde das Alte gesucht, studirt, geforscht und die alten Techniken probirt so vergingen die Jahre im Träume, bis aus Neapel der Krieg 1859 den Maler vertrieb. Er ging in die Schweiz mit den Offizieren der Schweizer Regimenter während das Ende des Neapolitanischen Reiches einbrach.