Ulrich Leman - ein expressionistischer Maler aus der Bewegung des “Jungen Rheinlands”.
Als junger Mann aus Danzig war er nach dem ersten Weltkrieg im Umfeld der “Mutter Ey” an der Düsseldorfer Kunsthochschule zu finden, bald Heinrich Nauens erster Meisterschüler. Ihn verband eine enge Freundschaft mit späteren Größen des Kunstbetriebs wie Otto Dix, Jean-Paul Schmitz, Gert Wollheim, Otto Pankok und Max Pechstein.
In den zwanziger Jahren mußte er aus politischen Gründen das von den Franzosen besetzte Düsseldorf verlassen und fand fand sich in Albanien, Griechenland und Italien wieder, u.a. in Gesellschaft von Theodor Däubler.
1927 unternahm er über Paris eine Reise nach Mallorca, auf der ihn neben dem schon genannten Jean-Paul Schmitz auch Mutter Ey, der Düsseldorfer Pianist Willy Werth und der Dichter Jacobo Sureda und einige andere Maler begleiteten.
Die Insel, wie sie Vigoleis Thelen zu jener Zeit so packend beschreibt, faszinierte auch ihn so, daß er sich 1933 dort niederließ. Zwar blieb er Deutschland verbunden, doch zog es ihn aus seiner Danziger Heimat immer wieder nach Süden. Im und nach dem Krieg verlor er alle in Deutschland verbliebenen wichtigen Werke, u.a. beim Brand der grossen Essener Galerie Schaumann. Auf der Flucht vor den Russen kam er in der Gegend um Wetzlar zur Ruhe und schloss sich dem Oberhessischen Künstlerbund an. Langsam fand er auch hier Beachtung und Förderer, wie den Mäzen Heinz-Georg Baumgarten, der Anfang der 90er Jahre ein vielbeachtetes Buch über ihn herausgab. In den siebziger Jahren, der ständigen Ortswechsel müde, verlegte er seinen Wohnsitz ganz nach Mallorca.
Dort lebte und malte er bis in sein 103. Lebensjahr in seinem Haus über den Hängen von Deya und wurde in zahlreichen Ausstellungen, im Fernsehen und der Presse einem großen Publikum bekannt. Wegen seiner herausragenden Bedeutung wird er auf einer eigenen Internet-Homepage ausführlich mit seinen Werken dargestellt.
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